An den Rest der Menschheit:
Ja, ich weiß, ihr meint es alle nur gut, wenn ihr mich darauf hinweist, dass meine Schnürsenkel offen sind. Aber glaubt mir, das weiß ich auch, schließlich leg ich mich ja andauernd beinahe hin.
Aber da meine Mutter mir in einer Nacht-und-Nebel-Aktion meine Schuhe gestohlen hat ("mit solchen Dreckslatschen gehst du nicht zum Praktikum!") muss ich mit meinen braunen Ersatzschuhen durch die Weltgeschichte stiefeln. Allerdings sind die Schnürsenkel dieser Schuhe einfach Arschlochschnürsenkel. Kein Knoten hält. Die Dinger sind viel zu lange und halten keine 2 Minuten aus. Zusätzlich bin ich mit einer motorischen Unfähigkeit, Schuhe zu binden, gestraft.
Nun, wie auch immer, dann geh ich halt mit schlackernden Schnürsenkeln durch die Gegend. Wär ja alles ganz schön, wenn mir nicht jeder Entgegenkommende sagen würde "Entschuldigen Sie, Ihre Schuhe sind offen!"
Dann muss ich, aus purer Freundlichkeit und weil ich ja nicht als schlampiger Mensch dastehen will, einen Ausdruck des Erstaunens auf mein Gesicht zaubern, "Oh!" rufen
und die verdammten Dinger zumachen. Das mein klassenfahrtstrapaziertes Knie dabei laut "Nein! Au! Ahh!" schreit interessiert wiederum niemanden. Der andere Mensch geht glücklich, in dem Wissen, mich vor einem lebensgefährlichen Stolpersturz gerettet zu haben, weiter.
Für mich lohnen sich die Strapazen jedoch nur ein paar Minuten, dann gehen sie wieder auf. Und der nächste nette Mensch taucht auf, ganz bestimmt.
Also liebe Menschheit: Ihr wisst es. Ich weiß es. Aber wenn ihr einfach nichts sagt und ich weiterhin so tue, als würd ich nichts merken, können wir friedlich nebenher existieren.
Tags: die menschheit und ich
Current Mood:
good
aus der Musikmaschine dudelt: Tommy gun - The Clash